Ringvorlesung der Abteilung Soziales und Gesundheit
Sommersemester 2024 | 22. März 2024 | 10:00-11:30 Uhr | online
Abstract
Forschung hat das Potenzial, einen wirksamen Beitrag zur Umsetzung der Rechte von behinderten Menschen zu leisten. Jedoch werden behinderte Menschen durch antiquierte Forschungspraktiken immer noch mehrheitlich exkludiert. Ihr Beitrag als Forschende oder Teilnehmende wird oft nicht angemessen gewürdigt, Forschungsprojekte orientieren sich noch am medizinischen Modell von Behinderung, und behinderte Menschen sind selten im Prozess des Forschungsdesigns oder der Forschungsumsetzung einbezogen. Der Vortrag baut auf Erkenntnissen der emanzipatorischen, partizipativen und inklusiven Forschungsmethoden auf und stellt eine neue menschenrechtsbasierte Disability Studies Methode vor, die ursprünglich vom internationalen „Disability Human Rights Research Network“ entwickelt wurde. Einige der Herausforderungen mit denen Forschende, die diese Methode übernehmen, konfrontiert sein können, werden adressiert.
Literatur:
Arstein-Kerslake, Anna; Maker, Yvette; Flynn, Eilionóir; Ward, Olympia; Bell, Ruby; Degener, Theresia (2020): Introducing a Human Rights-based Disability Research Methodology. In: Human Rights Law Review, 2020, Volume 20 Issue 3, pp 412-432, doi: 10.1093/hrlr/ngaa021
Degener, Theresia; Butschkau, Malin (2020): Emanzipation ohne Vereinnahmung. Menschenrechtsbasierte Forschung in den Disability Studies. In: David Brehme, Petra Fuchs, Swantje Köbsell und Carla Wesselmann (Hg.): Disability Studies im deutschsprachigen Raum. Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung. Weinheim: Beltz-Juventa, S. 132–150