Hintergrund der Lehrveranstaltung
Nach einem gravierenden Fall von Forschungsfehlverhalten in Deutschland beauftragte die DFG 1997 eine international zusammengesetzte Kommission u.a. mit der Formulierung von Empfehlungen zur 'guten wissenschaftlichen Praxis'. Ziele dieser Kommission waren:
- Ursachen von Unredlichkeit im Wissenschaftssystem nachzugehen
- Präventive Gegenmaßnahmen für evtl. Fehlverhalten zu diskutieren
- Mechanismen wissenschaftlicher Selbstkontrolle zu überprüfen
- Empfehlungen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis zu geben
Ein Ergebnis dieser Arbeitsgruppe war die Denkschrift "Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis", die nach erster Ergänzung und Aktualisierung im Jahr 2013 schließlich in vollständig überarbeiteter Fassung als "Kodex:Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" im Juli 2019 veröffentlicht wurde. Auf Basis dieser Ergebnisse und Empfehlungen wurde vom DFG-Ombudsman bereits im Herbst 2008 ein Curriculum zur 'Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis' in Auftrag gegeben. Das erste von Frau Sponholz in 2009 entwickelte Curriculum, fokussierte zunächst auf die Naturwissenschaften und Medizin. Seit 2012 existiert auch ein Curriculumvorschlag für alle wissenschaftlichen Disziplinen. Im November 2019 erschien eine vollständig aktualisierte und überarbeitete Version des Curriculums. Das Curriculum ist für Institutionen gedacht, die ihre Studierenden sowie Mitarbeiter*innen in die Thematik der 'Guten wissenschaftlichen Praxis' einführen wollen. Die umfassenden Lehrveranstaltungen des Curriculums dienen der Prävention von Konflikten im wissenschaftlichen Arbeitsalltag, sowie ihrer Bearbeitung.